Die Festung Freiburg

Im 17. Jahrhundert war Freiburg im Breisgau immer wieder stark umkämpft. Kaum hatte Frankreich es 1677 erobert, begannen die Arbeiten an einem schier unüberwindlichen Festungsring. Unter dem General und Baumeister Sébastien le Prestre de Vauban entstanden bis 1687 acht aus den gewaltigen Mauern vorspringende Bastionen, an ihrer Basis 100 m breit, dazu ein umlaufender Graben, 25 m breit und 12 m tief. Aus der Vogelperspektive glich die gesamte Anlage einem wehrhaften, vielzackigen Stern.

Und doch mussten sich die französischen Truppen 1744 einer österreichischen Armee geschlagen geben. Bevor sie abzogen, sprengten sie die Festung in die Luft und hinterließen einen Ruinengürtel um Stadt und Schlossberg. Auf den Festungswällen und in den Gräben entstanden bald Weingärten, von denen noch eine kleine Anlage im heutigen Colombipark erhalten ist. Auch wenn bei archäologischen Rettungsgrabungen im Vorfeld von Baumaßnahmen Spuren der Vauban-Werke noch in beachtlichen Tiefen zu finden sind, lassen sich im Stadtbild kaum noch Reste erkennen. Beispielsweise liegt das Archäologische Museum auf einem Hügel, der beim Bau einer Bastion aufgeschüttet wurde. Von den einst vier Festungstoren hat immerhin eines die Sprengung teilweise überstanden. 1770 passierte Erzherzogin Maria Antonia von Österreich, die künftige Marie-Antoinette, auf ihrer Brautfahrt nach Versailles das „Breisacher Tor“. Heute beherbergt das Gebäude einen gastronomischen Betrieb und Räume der Universität.

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